28

28.12.2009

Barcelona

Liceo

Recital – mit MONTSERRAT MARTÍ, NIKOLAY BASKOV und  SERGHIY MAHERA

 




30/12/2009

30/12/2009

 

Caballé encandila a su público

 

La soprano volvió al escenario del Liceu y acabó con la audiencia en pie

 

Hablar de Montserrat Caballé es hablar de una parte de la historia de la ópera, sin duda de uno de los períodos más brillantes del género. La soprano barcelonesa, con su voz única, su grandeza canora y su entidad artística, fue una de las grandes del siglo pasado. Pero en su vuelta el pasado lunes al escenario del Liceu, el teatro que la vio crecer como intérprete, que la adoró con pasión y que fue testigo de algunas de sus principales heroínas, la cantante ya no pudo mostrar casi nada de ese brillo que la encumbró a lo más alto. Lo cierto es, sin embargo, que a sus 76 años, es lógico que no conserve la frescura de antaño –parte de la cual ha mantenido hasta hace relativamente poco tiempo– y que lo que sigue conservando después de 50 años de carrera es su arrolladora capacidad comunicadora y, cómo no, una línea de canto tan personal como hermosa.
Acompañada al piano por Manuel Burgueras, alguien que la conoce como nadie y que supo allanarle el mejor camino para que se paseara a sus anchas, Montserrat Caballé afrontó un programa generoso, mucho más de lo que se hubiera podido esperar, y más o menos ajustado a sus actuales posibilidades vocales. Empezó con voz un tanto desapacible, de emisión áspera, pero poco a poco fue poniéndose a tono para ofrecer lo que, a estas alturas, el público esperaba: páginas de Piccini, Bellini, Catalani, Mompou y Moreno Torroba, entre otros –incluyendo alguna rareza de las que solo ella sabe redescubrir–, mostraron a una Caballé en horas bajas pero que encontró formas para brindar destellos de lo que fue su arte grandioso y que, por descontado, fue capaz de enloquecer a su teatro.
Si en Quando incisi su quel marmo, de Bellini, se le escuchó en baja forma y escasa de fuelle, en Damunt de tu només les flors, de Mompou, pudo recrearse en el fraseo. El recital se vio además aderezado por los ademanes de showman del tenor Nikolay Baskov: toda una estrella del pop y del crossover en Rusia, que llenó de simpatía el escenario y demostró con obras de Bellini, Donizetti o Sorozábal que como tenor puede hacerse un hueco en el mercado.
También aportó lo suyo su compatriota Serghiy Mahera, un bajo más en regla, quien cautivó con voz rotunda en arias de Rossini o Verdi. Si Mahera consiguió una merecida ovación en Come dal ciel precipita, del Macbeth verdiano, Baskov se comió a la audiencia con su particular y torera versión de No puede ser, de La tabernera del puerto de Sorozábal. Ambos cantantes tuvieron su momento de gloria, pero aun así procuraron no hacer sombra al esplendor que emanó de la soprano durante toda la velada.

ADMIRACIÓN / Sobresalieron dos dúos del copioso menú: el del cuarto acto de Adriana Lecouvreur, con excelente química entre Caballé y Baskov y una sorprendente buena forma de la cantante, e Io t’offro un regno de la fallida Ernani, una ópera de Bellini inacabada que nunca vería la luz. No faltaron las propinas: tras la consabida Tarántula y el vals de La Viuda alegre, de Lehár, a cargo del tenor y la soprano, una improvisada, divertida y enredada interpretación de Ojos negros a trío selló una noche de éxito indiscutible y de admiración por la gran Caballé.

 

 

 



Caballé mit Baskov und Burgueras



Caballé mit Baskov und Mahera








12

12.12.2009

Bremen

Theater am Goetheplatz

Liederabend

 




Bremen, 12

Bremen, 12. Dezember 2009

 

 

Standing Ovations für Montserrat Caballé

 

Es sollte ihr letzter Liederabend in Bremen sein. Das hatte Montserrat Caballé, die vor genau fünfzig Jahren in Bremen debütierte klar schnell klar gemacht. Somit ergab sich für das Publikum im Theater Bremen am Samstag, den 12. Dezember, das letzte Mal die Gelegenheit die Weltklassesopranistin zu erleben. Anderthalb Stunden lang präsentierte Montserrat Caballé Auszüge aus ihrem umfangreichen Repertoire. Dieses entwickelte sie auf über 4000 Liederabenden - fünfmal soviel wie beispielsweise Maria Callas gab. Zusammen mit ihren unzähligen Opernauftritten ergibt sich so eine schier unfassbare Anzahl von Auftritten, die Montserrat Caballé bisher bewältigte. Und der Bremer Auftritt zeigt, dass auch mit 77 Jahren noch lange nicht Schluss sein muss. Besonders gerührt zeigte sich Montserrat Caballé, als sie von einer Bremerin, die bei ihrem Debüt mit auf der Bühne gestanden hatte einen Blumenstrauß überreicht bekam. Diese war damals Mitgliede des Kinderchors und sagte, sie sei schon damals von der "netten" Spanierin sehr berührt gewesen.
Mit langanhaltenden Ovationen endete der letzte Liederabend von Montserrat Caballé in Bremen.











15

15.12.2009

Wien

Stadthalle

Best of Christmas ’09 – Stimmen im Advent –

Orchester der Vereinigten Bühnen Wien – Cond.: José Collado, mit AL BANO CARISI

 




Wien, 14

 

 

Wien, 14.12.2009

 

 

HUNDERTWASSER-LITHO FÜR CABALLÉ ALS GASTGESCHENK

 

Opernstar Montserrat Caballé ist am Sonntag in Wien eingetroffen. Begrüßt wurde die Grand Dame der Oper von Wien Holding Geschäftsführer Komm.-Rat Peter Hanke und Stadthallen-Geschäftsführer Prof. Peter Gruber am Abend bei einem Pressecocktail im Hotel Sacher.

Als Willkommens-Geschenk überreichte Hanke eine Hundertwasser-Lithographie ("Singender Vogel in der Stadt"). Die leidenschaftliche Kunstsammlerin Montserrat Caballé nahm das Hundertwasser-Werk dankend entgegen. „Ich bin gerne in Wien und freue mich darauf, erstmals in der Stadthalle zu singen. Wien ist für mich das musikalische Herz Europas! Schade, dass meine Tochter wegen ihrer Knieverletzung nicht dabei ist, dafür ist mein langjähriger Freund Al Bano Carrisi mit auf der Bühne, mit dem ich ebenfalls wunderbare gemeinsame Auftritte hatte", so die Grand Dame der Oper bei ihrer Ankunft im Hotel."

Hintergrund für den Aufenthalt von Madame Caballé ist das große Weihnachtskonzert, das am 15. Dezember 2009 in der Wiener Stadthalle über die Bühne geht. Neben Montserrat Caballé werden auch Top-Barde Al Bano Carrisi und die Wiener Sängerknaben beim Weihnachtskonzert mit einem vielfältigen Musikprogramm - exklusiv für Wien zusammengestellt - zu hören sein. Begleitet werden die Künstler vom Europasymphonie Orchester mit dem Dirigenten José Collado. Montserrat Caballé's Tochter, Montserrat Marti, wird leider nicht wie angekündigt beim Konzert auftreten. Sie kann wegen einer Meniskusoperation nicht nach Wien kommen.










17

17.07.2009

Emmendingen

Schloßplatz

Philharmonisches Orchester Freiburg; Cond.: JOSÉ COLLADO

 




Badische Zeitung – 20

Badische Zeitung – 20. Juli 2009

 

Besuch der alten Dame

 

Übers Alter spricht man nicht. Noch dazu das einer Dame, einer Diva. Montserrat Caballé bricht das Tabu selbst und erzählt dem Publikum, dass sie schon 76 ist. "Das war er also nun, der Besuch der alten Dame", sagt sie schmunzelnd am Ende zu ihrem Publikum auf dem Emmendinger Schlossplatz. Und als sie merkt, dass die Leute fröhlich lachen, stimmt sie herzhaft mit ein. Ja, den typischen Sopran-Gluckser, den hat sie noch perfekt drauf, die große alte Dame des Sopranfachs, die einst als leibhaftige Nachfolgerin der Callas gefeiert wurde, und deren Pianokultur in den hohen und höchsten Lagen geradezu als legendär galt.

 

Das ist etwas her. Von einer großen Tournee anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums erzählt sie ergriffen den ebenso ergriffen wirkenden, frenetisch klatschenden Zuhörern, und damit untertreibt sie sogar noch maßlos. Hatte die Karriere der Katalanin doch bereits 1956 im nahen Basel begonnen. Das freilich ist irgendwie sekundär angesichts eines Openairs, das wenige Stunden zuvor noch ins Wasser zu fallen drohte. Musiker des Philharmonischen Orchesters Freiburg, das die Caballé an diesem Abend auf musikalische Flügel bettet, berichten, dass sie einander angesichts des laut auf die Bühne prasselnden Regens bei der Probe am Nachmittag kaum gehört hätten. Beim Konzert ist es dann eher die Lautsprechertechnik die für ungewollte Nebengeräusche sorgt. Was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass das Orchester derzeit in bemerkenswerter Form ist – selbst bei einer – pardon, Musikerjargon – Mugge, was ungefähr so viel heißt wie musikalisches Gelegenheitsgeschäft. Das zeigen zumal die reinen Orchesterstücke, wie Rossinis äußerst filigran musizierte Ouvertüre zur "Italienerin in Algier", mit exzellent gestaffelten Steigerungswellen. Oder, wohl der Höhepunkt des Abends, das Zwischenspiel aus Jerónimo Giménez’ Zarzuela "La boda de Luis Alonso" mit ihrem aragonesisch-folkloristischen Einschlag: fulminant musiziert, so temperamentvoll und pulsierend eloquent, dass Monserrat Caballé spontan ausruft: "Das Orquesta Filarmónica aus Freiburg muss nach Spanien!".

José Collado ist aber auch der richtige Partner für derlei konzertante Klassik: ein typischer Maestro, der die Show nicht verachtet, mit oft köstlich sparsamer Gestik und komödiantischer Mimik. Der langjährige Partner der Caballé geleitet das Orchester wie einen Polizeiwagen mit Blaulicht durch die Rushhour, denn er weiß um die stimmlichen Haarnadelkurven und Verkehrsknotenpunkte der Primadonna. Gut, man kann sagen, im Grunde sollte sie sich auf derlei Fahrstunden gar nicht mehr einlassen, zumal wenn es um Koloraturen und die einst spielerisch erreichten Spitzentöne geht. Aber wenn man dann spürt, welchen Spaß die alte Dame an spanischer Musik, an den Zungenbrechern der Zarzuela (La Tarántula) und deren manchmal maurisch-gutturalen Klängen hat, und wie beweglich ihr Stimmapparat dabei wird, dann sind Kälte und Feuchtigkeit dieses Abends vergessen. Und man denkt an Dürrenmatts alte Dame Zachanassian: Bin nicht umzubringen, sagt sie. Eigentlich schön.  

 

 

 







Fotos: Montserrat Caballé in Emmendingen (Fotogalerie veröffentlicht am 17. Juli 2009 auf badische-zeitung.de )






30

 

30.06.2009

Moskau

 

Benefizkonzert mit MONTSERRAT MARTÍ und NIKOLAY BASKOV; Cond.: JOSÉ COLLADO

 




Moskau – 30

Moskau / 30.06.2009

 

Caballé y su hija actúan junto al tenor ruso Báskov en un concierto benéfico

 

La soprano española Montserrat Caballé, acompañada de su hija, la también soprano Montserrat Martí, actúan hoy en Moscú junto al tenor ruso Nikolái Báskov ante 8.000 profesores dentro de un concierto benéfico.

La principal sorpresa, según reveló el propio Báskov, será su interpretación junto a Caballé del tema "Barcelona", que la soprano barcelonesa grabó junto al fallecido Freddie Mercury para los Juegos Olímpicos de 1992 en esa ciudad.

Será, sin duda alguna, según escribe el diario "Moskovki Komsomólets", una "gran sensación a nivel internacional", ya que es la primera vez que Caballé interpretará a dúo esta pieza desde que el líder de la legendaria banda de rock británica Queen falleciera en 1991.

"Este concierto es un regalo", declaró Báskov, quien adelantó que el público podrá escuchar las canciones italianas más famosas, algunas arias y varios dúos de ópera, lo más conocido y popular".

El concierto, que tiene lugar en la sala estatal de conciertos "Rossía", en el estadio Luzhnikí, cuenta también con la "Orquesta del siglo XXI", dirigida por el maestro español José Collado.

Montserrat Caballé, considera como la "mentora vocal" de Báskov, es frecuente huésped en Moscú, donde estuvo por primera vez en 1974, cuando actuó en el teatro Bolshói con la compañía de teatro de La Scala de Milán.

"Me encanta descubrir estrellas para el mundo", señaló la soprano hace siete años con motivo de un recital junto a Báskov en el Palacio del Kremlin que duró tres horas.

Afirmó entonces que "ahora hay voces espléndidas entre los jóvenes de todos los países", al tiempo que lamentó que "a muchos les falta fuerza de voluntad para el trabajo y el aprendizaje continuo".

 




Videoausschnitt









24

24.06.2009

Reims

Le Cirque

Recital – mit MONTSERRAT MARTÍ; Piano: MANUEL BURGUERAS

 




Reims, 24

Reims, 24.06.2009

Flâneries / Le duo Caballé a rempli le Cirque de Reims

Il est des concerts dont on n'aimerait pas rendre compte tant l'émotion fut intense. Une émotion provoquée non par la musique ou l'interprétation, mais par la relation entre les artistes et le millier de spectateurs venus au Cirque. Disons simplement qu'à la fin du concert, le directeur artistique Hervé Corre offrit solennellement à Madame Caballé la 5e Flânerie composée par Thierry Escaich sur un texte d'Alvaro Escobar intitulé « Madre ».
C'est Montserrat Marti, la fille de la grande soprano, qui créa l'ouvrage, avec le compositeur au piano. Montserrat Caballé, totalement surprise, en fut émue aux larmes… Que dire de plus lorsque l'on sait la perfection de l'itinéraire artistique de cette étoile de l'art lyrique ?...
Certes, Montserrat Caballé demeure une immense cantatrice et une artiste exceptionnelle. Son art interpelle toujours, même si les couleurs vocales ont blanchi, et si les immenses moyens techniques se sont partiellement retirés.
Il serait ici déplacé de ternir la légende de celle qui, dans les rôles de Fiordiligi, Tosca, Lucia et bien d'autres, toucha les plus hautes cimes de l'art du chant. Elle montre encore qu'elle sait conduire, forger, articuler une ligne, une phrase, avec le naturel et la précision dont elle a toujours fait preuve. Mais les

passionnés de lyrique préfèreront néanmoins la retrouver dans les superbes enregistrements qu'elle a légués à la postérité…
Mademoiselle Montserrat possède toutes les qualités expressives et techniques, mais son timbre semble mieux convenir aux pages d'inspiration populaires espagnoles qu'au grand répertoire classique. Son « O mio babbino » du Gianni Schicchi de Puccini fut toutefois fort bien chanté, mais sans cette aura avec laquelle Madame Caballé ne cesse de fasciner. Elle parut à son meilleur dans le « Summertime » de Gershwin.
Manuel Burgueras, très fin musicien, fut en parfaite communion avec le style - et la respiration - des deux sopranos.
Il apparut finalement que les œuvres choisies étaient parfaitement au service des deux dames…
Honorons la grande artiste en courant à la Fnac (partenaire des Flâneries) pour acquérir - par exemple - sa Tosca sous la baguette de Colin Davis, actuellement en offre spéciale…
Nous avons tant à recevoir de sa carrière si généreuse !

 











19

19.04.2009

Bukarest

 Piata Constitutiei

AL BANO und MONTSERRAT CABALLÉ

 







19. April 2009 - Konzert in Bukarest [7.425 KB]





DANKE an George Marinescu aus Rumänien für die wunderschönen Photos






18

18.02.2009

Chicago

Chicago Symphonic Center

Mit NIKOLAY BASKOV; Piano: MANUEL BURGUERAS

 










DANKE an Ulrike für die wunderschönen Photos






14

14.02.2009

New York

Avery Fisher Hall

Valentinstag-Konzert mit NIKOLAY BASKOV ; Piano : MANUEL BURGUERAS

 









Russ. Konsulat NY - 15.02.2009





08

08.02.2009

Genève

Victoria Hall

Piano: MANUEL BURGUERAS

 




Montserrat Caballé - Fernsehausschnitt des Schweizer Fernsehens [2.816 KB]






10

10.02.2009

Basel

Stadtcasino Basel

Piano: MANUEL BURGUERAS

 




Basellandschaftliche Zeitung – 12/02/2009

Basellandschaftliche Zeitung – 12/02/2009

 

 

Es war einmal...

 

Im Basler Stadtcasino gaben Montserrat Caballé und ihr Pianist Manuel Burgueras einen Liederabend.

 

Die Sopranistin Montserrat Caballé war im November 2006 letztmals zu Gast in Basel, wo 1956 ihre Weltkarriere begonnen hatte. Auf der Großen Bühne des Theaters Basel, feierte sie ihr 50-Jahr Bühnenjubiläum, sang und erzählte im Gespräch mit Kurt Aeschbacher aus ihrem Leben. Ihre Stimme, schrieb ich damals, «ist schärfer geworden, und nicht immer klingen die Töne rund, doch sie hat eine substanzreiche Mittellage und eine leuchtende mittlere Höhe. Vor allem aber verfügt die Sängerin über eine hervorragende Technik, die ihr die grossen Legatobögen ebenso gestattet wie das

Presto-Geplapper. Ihr Charme und ihr Humor machten aber die stimmlichen Mängel mehr als wett.

 

Nun ist sie nach Basel zurückgekommen, mit einem Liederabend im ausverkauften Musiksaal des Stadtcasinos. Begleitet wurde sie vom Pianisten Manuel Burgueras. Doch bei einem solchen Rezital hängt die Messlatte um einiges höher als bei einer quasi-familiären Veranstaltung, und man muss sagen, dass der Abend diesen Ansprüchen nicht genügte. Der Beginn mit zwei Stücken von Antonio Vivaldi liess das Schlimmste befürchten: Die Stimme klang unausgeglichen, einzelne Töne waren gar nicht zu hören, viele waren schlicht falsch. Dazu kamen technische Mängel, unschöne Glissandi etwa. Dass die Sängerin und der Pianist die beiden Lieder interpretierten, als seien sie vom jungen Puccini, fiel da kaum mehr ins Gewicht. Auch in den folgenden Nummern, Liedern und Arien von Piccini, Gounod und anderen, kamen zu den stimmlichen Defiziten viele verschliffene Töne; Momente feiner Phrasierungskunst und der Glanz des oberen Registers erinnerten immerhin an die ruhmreiche Vergangenheit.

 

Leider war aus dem Hochglanz-Programmblatt weder über die Werke, noch über ihre Komponisten etwas zu erfahren. Wer kennt denn schon Louis Niedermeyer und seine Oper «Marie Stuart» (Paris 1844), aus der die Caballé eine Arie sang? Dabei hat sie damit ein hübsches Stück eines Schweizers ausgegraben. Niedermeyer wurde 1802 in Nyon geboren. Und dass die Liedtexte nicht beigegeben waren, war schlicht inakzeptabel.

 

Nach der Pause hatte sich die Sängerin besser im Griff und bestach mit subtiler Phrasierung und kultiviertem Piano-Gesang. Gekonnt und mit Witz servierte sie schliesslich Auszüge aus Zarzuelas und als dritte und letzte Zugabe ein Schweizer Volkslied. Das begeisterte Publikum dankte mit Standing Ovations. Doch der unkritische Jubel täuschte nicht darüber hinweg, dass hier eine grosse Künstlerin dabei ist, sich langsam selbst zu demontieren.








26

26.01.2009

Wiesbaden

Kurhaus

Piano: MANUEL BURGUERAS

 




Wiesbadener Kurier – 27/01/2009

Wiesbadener Kurier – 27/01/2009

 

Mit langem Atem und viel Humor

 

Begeisterter Applaus für Montserrat Caballé nach ihrem Liederabend im Kurhaus

 

 

 

Freie Plätze beim Liedrezital von Montserrat Caballé findet man im Kurhaus Wiesbaden nur noch in den hinteren Reihen. Vorne dagegen sitzen die Fans der Sopranistin aus Barcelona dicht gedrängt - und verschämt wird hier und da ein Fotohandy hochgereckt oder ein Blumenstrauß bereitgehalten. Die Diva aus Katalonien ist oft und gerne in Deutschland, im vergangenen Jahr feierte "La Montse" ihren 75. Geburtstag mit einer großen Gala in der Philharmonie Essen - und auch in Wiesbaden plaudert sie entspannt mit ihren Fans; erzählt von den vielen steilen Stufen hinter der Bühne und muss über soviel Wehleidigkeit selbst ein wenig lachen.

 

Manuel Burgueras, ihr langjähriger Begleiter am Klavier, ist nicht nur ein achtsamer Halt für die Diva beim Weg auf die Bühne, er zeigt sich auch als wendiger Pianist, der sich mühelos durch ein Programm spielt, das von Vivaldi-Arien bis hin zu folkloristischen Kompositionen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts reicht. Auch wenn der Soloabend die Kräfte der Sängerin offenkundig strapaziert, parliert sie scherzend mit ihrem Publikum und entschuldigt sich schon im Vorhinein für den seltsamen Abgang, den sie wählen wird: wie Varietékünstler schweben die Diva und ihr achtsamer Begleiter nach der letzten Zugabe von der Bühne hinab ins Auditorium. Hocherhobenen Hauptes geht sie davon, lächelnd und gewiss auch ein wenig erleichtert.

 

Ein starker Abgang nach einem Konzert, das auch vom Altern einer Stimme erzählt. Das warme Timbre der Sopranistin ist immer noch da, keine Frage. Der berühmt "lange Atem" hilft über so manche Klippe hinweg, kann aber nicht ausgleichen, was an Kraft und Biegsamkeit fehlt. Noch immer kann ihre betörende Stimme Glanz und Wärme vermitteln, aber in den Höhen fehlt die Stabilität und zuweilen klingt ihre Stimme brüchig. Dafür wirft sie ihren Humor in die Waagschale, den sie eindrucksvoll auch in ihrer letzten Bühnenrolle in Donizettis "Regimentstochter" als Duchesse de Crakentorp bewiesen hat.

Sie weiß um die Schwächen - und ihr Publikum auch. So ist das Konzert ein wenig von der Sorge um das Gelingen bestimmt, ein Bangen, das sich mit zunehmender Konzertdauer aber verflüchtigt. Sorgsam auf ihre Möglichkeiten abgestimmt hat sie ihr Programm zusammengestellt und natürlich bleibt sie der einen oder anderen alten Liebe treu: Liedern von Charles Gounod etwa oder den munteren Klängen der spanischen Zarzuelas.

Verhalten, ja ein wenig steif hat der Abend begonnen mit Antonio Vivaldis "Un certo non so che", Gounods "Au Printemps" dann entlockt der Diva ein erstes kleines Lächeln und richtig entspannt wirkt sie im zweiten Teil, wenn Lieder anstehen von Francesco Cilea und ihrem Landsmann Ruggiero Leoncavallo. Offenkundig zu Hause fühlen sich Sängerin und Pianist in der spanischen Folklore, in Joaquin Turins "Preámbulo", den Zarzuela-Lieder von Pablo Sorozábal und dem temperamentvollen "Canción Andaluz" von Fernandez Caballero. Übermütig geradezu dann die Tarantella aus "La Tempranica" von Gimenez, dem Komponisten mit dem schönen Indianer-Vornamen Geronimo.

Mit schnippenden Finger begleitet Montserrat Caballé ihr letztes Lied und gewährt den nun begeistert applaudierend Fans (natürlich stehen alle) drei muntere Zugaben. Obligatorisch dabei, der schwyzerdütsche Ländler "G´ Schätzli", nicht zuletzt auch ein Dank an die Stadt Basel, in der die Karriere der Sängerin vor über fünfzig Jahren begonnen hat.

 








23

 

23.01.2009

Karlsruhe

Johannes Brahms Saal

Piano: MANUEL BURGUERAS

 




Badische Neueste Nachrichten – 26/01/2009

Badische Neueste Nachrichten – 26/01/2009

 

Wie der Hauch aus einer anderen Ära

 

Operndiva Montserrat Caballé machte auf ihrer Abschiedstournee Station in Karlsruhe

 

 

Den passenden Zeitpunkt für einen Abschied in Würde hat sie versäumt. Das ist auch schwer, wenn die breite Popularität zu einem Zeitpunkt einsetzt, wenn die stimmlichen Möglichkeiten immer eingeschränkter werden. Doch trotz schwindender Mittel will sich Montserrat Caballé nicht mit der Rolle der komischen Alten begnügen, als die sie kürzlich in „La fille du regiment“ in die Wiener Staatsoper zurückkehrte, und begibt sich derzeit mit einem Programm, das zunächst mal Respekt abverlangt, auf Abschiedstournee. Am Ende muss man ihr Hochachtung zollen, mehr als je zuvor, als ihr alle gesanglichen Herausforderungen, die die Opern des 19. Jahrhunderts bereithalten, mühelos in den Schoß fielen. Keine gefälligen Pausenfüller und Zwischenspiele, sondern eine dichte Auswahl von Werken, wie sie die Spanierin teilweise seit Jahrzehnten im Reisegepäck mit sich führt. Mit 17 Arien von Vivaldi bis zu Zarzuelas, von barocken Kammergesängen und Arien über romantische Salonlieder und veristische Arien, stattete die alte Dame der Karlsruher Stadthalle ihren Besuch ab. Statt der angekündigten kleinen Pausen zog sie das Programm lieber in zwei großen Teilen durch, denn die mühsamen Auftritte bereiten ihr offenkundig mehr Probleme als das Singen.

 

Die beiden kleinen Arien von Antonio Vivaldi sind stimmliche Fingergelenksübungen, verstörend wabernde Klänge, als wenn der Komponist ein paar Krähen aus Venedig in die kühle Atmosphäre der Stadthalle entsandt hätte. Was darf man von einer Sängerin erwarten, die in drei Monaten ihren 76. Geburtstag feiert, die in den 1960er bis 1980er Jahren die großen Opernbühnen beherrschte, und sich ihr Altenteil mit obskuren Ausgrabungen und Einzelauftritten verschönt. Natürlich sind die Stücke sorgfältig ausgewählt, in eine angenehme Lage transponiert, verfügt die Stimme nicht mehr über Tragfähigkeit und Kraft, ist der Fokus verrutscht, die Intonation vage und das Vibrato markant. Legt ihr der Begleiter, ihr ergebener Pianist Manuel Burgueras, die Stücke mundgerecht parat. Aber schon mit einer Arie aus Piccinis „Alexander“-Oper aus der Mitte des 18. Jahrhunderts dokumentiert die Caballé ihr Wissen um die Kunst des Wie. Wenn sie sich dann allmählich weiter vortastet auf abseitigen Wegen des Repertoires und bewusst nicht auf Bekanntes setzt, ein großes lyrisch deklamatorisches Lamento von Verdis Konkurrenten Mercadante gestaltet, Schillers Maria Stuart eben nicht in der Vertonung Donizettis, sondern des französischen Pädagogen Niedermeyer, zum Leben erweckt oder Lieder von Charles Gounod anpackt, merkt man, dass sie ihrem Gesangsideal treu bleiben will: jeder Ton schön gefasst wie eine Perle, ebenmäßig und rund, und auf einem ruhigen Atemfluss ruhend. Dass sie seit jeher eine sich in unendlichen Pianoschwebungen verlierende Elegikerin war, kommt ihr zugute, kein Bühnentier, das sich in den deklamatorischen Momenten verzehrt, sondern nostalgischer Schöngesang, der wie ein Hauch aus einer anderen Ära in die Reihen weht.

 

In den französischen Zeilen schimmert immer noch das iberisch weiche Timbre durch, fällt die erstaunliche Atemkontrolle auf. Die Ausschnitte aus kaum bekannten Opern von Catalani und Cilea lassen zwar den begrenzten Tonumfang deutlich werden, zeigen aber auch Momente von erlesener Schönheit und verhangenem Glanz. Als lachende und heitere Komikerin zeigt sich die Caballé in prägnanten Genreszenen aus spanischen Zarzuelas, und ganz zum Abschluss kommt dann jenes schwyzerdütsche „G’Schätzli“, das sie seit ihren Anfängen in Basel 1956 als Zugabe hegt.

Sehr liebevoller Applaus, ein kurzes Winken, dann ist der Abend, den sich viel zu viele entgehen ließen, vorbei. Doch ein Abschied in Würde.








20

20.01.2009

Friedrichshafen

Graf Zeppelin Haus

 

 




22/01/2009 – Südkurier

22/01/2009 – Südkurier

 

 

Montserrat Caballé: Das Altern einer großen Stimme

Sie ist noch immer eine Diva. Auch mit 75 Jahren noch. Auch wenn sie auf eine Krücke gestützt am Arm ihres Pianisten den langen Weg zum Notenpult weit hinten auf der Bühne zurücklegt. Sie hat noch alles, was eine Diva ausmacht: Haltung, Stolz, Präsenz, große Gesten, zwei verschiedene Kleider für einen Abend, aus schweren Stoffen voller Ornamente. Bei den Zugaben schäkert sie mit dem Publikum. Sie macht Witzchen, singt zuletzt ein deutsches Liedchen, und der Saal tobt. Montserrat Caballé zu hören, ist noch immer ein Erlebnis. Und zugleich eine ziemlich traurige Sache.

Denn anders als bei Rockbands, die manchmal, wie guter Whiskey, mit dem Alter immer besser werden, so wird eine Sopranstimme nach 50 Jahren auf der Bühne brüchig. Das ist ganz natürlich, und die Caballé ist für ihr Alter noch erstaunlich gut bei Stimme. Aber die Schwächen sind da: Stellen in der Mittellage, wo die Stimme manchmal wegbricht. Härte in der Höhe, wo die Kraft für volle, runde Töne nicht mehr ausreicht. Fehlender Atem bei langen Phrasen.

Montserrat Caballé zeigt ihrem Publikum, was das heißt: alt werden. Sie singt es vor. Das Traurige ist nun nicht, wie das klingt. Sondern zu sehen, dass es die Sängerin selbst traurig macht. Ihr nur scheinbar leichtherziges Schulterzucken, wenn ein Ton bröckelt. Ihr Stirnrunzeln, wenn ihr eine Kadenz nicht so gelingt, wie sie das von früher kennt. Ihr Strahlen, wenn ihr berühmtes, samtweiches, schillerndes Piano in der tiefen Lage immer noch trägt. Die Diva zwingt sich mit ungeheurer Disziplin durch den anstrengenden Soloabend, Kräfte sparend, Halt am Flügel suchend, sichtlich vom Schmerz in den Beinen geplagt. Sie müsste das hier nicht tun, denkt man.

Auch die Lieder und Arien, die sie singt, von Barock bis Romantik, sind bis auf wenige Ausnahmen traurig: Tragische Geschichten von Liebe und Tod, Schmerz und Sehnsucht – der Stoff eben, aus dem Opern sind. Wenige große Komponistennamen sind dabei; Montserrat Caballé macht aus ihrem Konzert keine Hitparade der schönsten Opernarien. Und schafft es doch manchmal, dass man sich vor der schmucklos dunklen Holzwand auf der Bühne die Schatten einer Opernkulisse erträumt. Bei einer Arie aus Niccolò Piccinis „Alessandro nelle Indie“ zum Beispiel. Oder beim tieftragischen „Déjà la nuit s'avance“ aus Louis Niedermeyers „Marie Stuart“. Die Diva weiß diese Tragik zu zelebrieren. Durch nur angedeutete Gesten und die Vorsicht beim Singen, die Angst vor der zunehmenden Unzuverlässigkeit der eigenen Stimme, wirkt die Tragik eher noch stärker.

Das Publikum nimmt der Diva das Altern nicht übel, ganz im Gegenteil. Mit höflicher Zurückhaltung und einer guten Spur Ehrfurcht kreisen die Foyer-Gespräche in der Pause um einzelne Lieder, um Aufnahmen, die man kennt, Auftritte, die man miterlebte. Auf französisch, italienisch, holländisch, spanisch wird die Diva diskutiert und verehrt – die Fans kommen von weit her. Der große Saal im Graf-Zeppelin-Haus ist ausverkauft. Die Besucher wollen diese Opern-Ikone des 20. Jahrhunderts noch einmal hören und sehen. Hier geht es nicht zuletzt um Nostalgie. Auch das Publikum müsste das hier nicht tun, denkt man: Herkommen und dem traurigen Altern der großen Stimme lauschen, die man doch stark und brillant in Erinnerung behalten könnte.

Der zweite Konzertteil ist eine interessante Mischung aus impressionistisch-träumerischen und volkstümlich-spanischen Tönen. Hier wird die Diva lockerer, das Lächeln, mit dem sie ihren zuverlässigen Pianisten Manuel Burgueras bedenkt, ist strahlend wie eh und je. Francesco Cileas Arien und Ruggiero Leoncavallos Lieder haben bei Montserrat Caballé zwar nicht mehr die flatternde Geschmeidigkeit, die sie eigentlich bräuchten, aber sie fesseln trotzdem. Die Sängerin betont die Details: kleine Tempo-Änderungen, Verzierungen, durchdachte Linien, die sie gern mit einer Hand in der Luft nachmalt. Hier ist, das merkt man trotz aller gesanglichen Abstriche, eine echte Musikerin am Werk. Die Werke, die sie singt, bedeuten ihr viel.

Vielleicht ist es diese Liebe zur Musik, die Montserrat Caballé nicht erlaubt, der Bühne einfach den Rücken zu kehren. Sie ist mit der Musik groß geworden, nun muss sie zunehmend an ihr scheitern. Die Diva ist vielleicht alt geworden. Müde und mutlos aber sicher nicht.

Sebastian Pantel

 

Anmerkung von mir:

Passender und ehrlicher hätte es ein Journalist nicht ausdrücken können...